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Nachruf Nikola Mak

Mittwoch, 17. November 2021
Podiumsdiskusion

Wir trauern um Nikola Mak

Die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung erreichte die traurige Nachricht, dass unser langjähriger Wegbegleiter Nikola Mak am 16. November im kroatischen Osijek nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist.

Nikola Mak kam 1937 in der donauschwäbischen Gemeinde Laschkafeld (Ceminac) im Königreich Jugoslawien zur Welt. Als Kind überlebte er 1945/46 die kommunistischen Lager Josipovac, Kerndia und Valpovo, wo sein Bruder und sein Vater an den Folgen der Lagerbedingungen starben. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er in seiner Heimat. Der studierte Jurist arbeitete lange Zeit leitend im Kulturamt von Osijek. Im unabhängigen Kroatien engagierte er sich für die Rechte nationaler Minderheiten und vertrat diese von 2003 bis 2008 als Abgeordneter im kroatischen Parlament. 1996 war er an der Gründung der Njemačke narodnosne zajednice – Zemaljske udruge podunavskih Švaba u Hrvatskoj (Deutsche Gemeinschaft – Landsmannschaft der Donauschwaben in Kroatien) beteiligt, dessen Vorstand er viele Jahre angehörte. Lange Zeit war er Mitglied und Vizepräsident des Rates für nationale Minderheiten der Republik Kroatien. Für seine Verdienste 2011 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland.

Nikola Mak hat die Arbeit der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung über Jahre begleitet.
Insbesondere half er bei der Aufarbeitung der schwierigen donauschwäbischen Geschichte, die ihm auch als Teil seiner eigenen Biographie ein Herzensanliegen war. Unvergessen bleibt ein Zeitzeugengespräch 2017, bei dem er seine Lebensgeschichte mit einem großen Berliner Publikum teilte.

Er war tagtäglich ein Brückenbauer, der Verständigung und Versöhnung lebte. Unvergessen bleiben sein wunderbarer Humor und seine charmante Liebenswürdigkeit. Das Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.